Máninn Líður (Mondlieder) – Neuinterpretationen Isländischer Musik

Anna Jónsdóttir – Gesang / Ute Völker – Akkordeon / Ursel Schlicht – Flügel


Die drei Musikerinnen experimentieren mit sehr alten und auch neuen isländischen Liedern.  Viele dieser Lieder sind Teil der Folklore Islands und hunderte Jahre alt. Einige, darunter das poetische 'Máninn Líður' und das Wiegenlied 'Vögguvísa', sind vom isländischen Komponisten Jon Leifs geschrieben.

 

Das Trio Máninn Lídur am 02. September 2017 in Kassel, KulturBunker, Konzertreihe SonicExchange:

Intro (p); Vögguvísa / Wiegenlied (Jón Leifs, 1899-1968, op.14a N°2); Interlude (acc);

Fagurt er í Frörðum / It is beautiful in the Fjords (traditional)

 

 

Nú vil ég enn í nafni pínu (Evening prayer)
Hallgrímur Pétursson (1614-1674), priest and poet, wrote this evening prayer.

He asks God to wipe out his sins and heal his bruised heart.

 

 

Anna Jónsdóttir beschäftigt sich seit vielen Jahren mit isländischem Liedgut, das einen faszinierenden Interpretationsspielraum bietet.  Akkordeon und Flügel unterstreichen einerseits den archaischen Charakter und schaffen darüber hinaus eine eigene klangliche Ästhetik. Auf dem Flügel setzt Ursel Schlicht hier eine ungewöhnliche Klangpalette ein, die gemeinsam mit der faszinierenden Dynamik des Akkordeons den Liedern neue Akzente gibt. Die Arrangements enthalten improvisatorische Passagen,

in denen die bildhaften Lieder musikalisch intensiv gedeutet und gestaltet werden.

 

Eine Rezension des Konzertes im Februar 2016 bei Shelter Sounds, Kulturbunker, Kassel.

 

 

 

Die Musikerinnen trafen sich bei Ursel Schlichts Projekt SonicExchange in Kassel im Sommer 2012.  Ein erster Konzertausschnitt ist auf der DVD Sonic Exchange (Mulatta Records, New York 2013) zu sehen.  Seitdem haben sie in Deutschland und Island konzertiert.

Anna Jónsdóttir lebt in Reykjavik. Ihr Repertoire umfasst Alte und Neue Musik, Folklore und Oper. Ihre neue Solo-CD mit isländischen Folksongs nahm sie in einem Leuchtturm in Island auf.

Ute Völker ist als Akkordeonistin auf improvisierte Musik spezialisiert. Sie erschafft Klangarchitekturen, die in Raum und Zeit zerfließen und sich zu immer wieder neuen und überraschenden akustischen Formen verbinden.

Einsetumaður einu sinni / The Song of the Hermit (excerpt)

An ancient song about a hermit who went into the woods and listened to a bird;

he lost count of time and a thousand years had gone when he returned:

Módir mín í kví, kví / Ghost Song

A girl had an unwanted child. She wrapped it in rags and put it out to die of exposure.

Later she wanted to go to a dance but had no dress. Here the voice of her dead child offers her its rags: