Internationale Musiktheorie und -praxis (Phase 1)

von Ursel Schlicht

Dieses Projekt wurde von Ursel Schlicht/SonicExchange in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Interkulturelle Musik e. V. veranstaltet. Wir bedanken uns herzlich bei der Abteilung Sozialplanung der Stadt Kassel und der Hessischen Staatskanzlei für die Förderung, die diesen Workshop möglich machte!

 Musik als verbindende Sprache bietet für mich seit vielen Jahren starke Chancen, mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kulturen interessante Kommunikation und Möglichkeiten der Verständigung zu schaffen.

 

Seit in 2015 sehr viele geflüchtete Menschen in Deutschland ankamen, suchte ich gezielt Kontakt zu ihnen und experimentierte musikalisch mit neuen Ideen, die aus der Zusammenarbeit entstehen.

 

Erste Begegnungen fanden 2016 in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Kassel statt. Seitdem gab ich in verschiedenen Zusammenhängen Workshops. Nachdem diese zunächst mit großen, heterogene Gruppen stattfanden, richtet sich dieser Workshop an musikinteressierte Menschen verschiedener Kulturen, die bereits aktiv musizieren.

 

Die Internationalität garantiert eine spannendes Spektrum an Möglichkeiten. Schon das Leitungsteam ist international besetzt mit mir, Ursel Schlicht (Deutschland), Sam Munzer (Syrien) und als Gastdozentin Anne Vigier (Frankreich). Das Projekt ist eine hervorragende Chance, die eigenen Kenntnisse zu überprüfen, zu erweitern und voneinander zu lernen.

Interessierte kommen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan, dem Iran, Irak und der Türkei. An Treffpunkten in Kassel wie der Salonmusik im Sandershaus (link) wird regelmäßig musiziert; alle sind willkommen, es kommen spontan Menschen unterschiedlichster Backgrounds. Dort entstand der Wunsch, musikalische Kenntnisse zu vertiefen und vor allem theoretische Grundlagen zu erlernen.

 

Mein Konzept ist darauf ausgerichtet, musikalische Grundbegriffe gleich in die Praxis umzusetzen. Wir verwenden zum Üben von Skalen, Intervallen und Melodien die Solmisation. Fast alle Sprachen verwenden do-re-mi-fa-sol-la-si do als Namen der Stammtöne, und dièse und bémol für das deutsche # bzw b zur Tonerhöhung bzw. Erniedrigung um einen Halbtonschritt. Diese Namen sind vielen vertraut und zum Lernen bestens geeignet. Parallel lernen alle die deutschen Namen C-D-E-F-G-A-H-C für die Stammtöne. Später sollen dann aus bestimmten Tonleitern eigene musikalische Ideen entwickelt und notiert werden.

 

Sam Munzer übersetzt für einige Teilnehmer ins Arabische und wir erarbeiten die musikalischen Fachausdrücke in mehreren Sprachen.

 

Zum Beispiel gibt es Worte auf Arabisch, Persisch oder Kurmanci, die mit denen aus westeuropäischen romanischen Sprachen (Französisch, Spanisch, Italienisch) nahezu identisch sind. Nicht alle Begriffe sind identisch: z.B. umfasst der arabische Maquam mehr als die europäische Tonleiter und bezeichnet auch Details zur Spielweise. Die europäische Funktionsharmonik ist dagegen in vielen anderen Kulturen unbekannt.

 

Orientalische Rhythmen haben Namen, die das Metrum und die rhythmischen Betonungen beinhalten. In der Musikpraxis westlicher Kunstmusik und auch populärer Musik benennt man aber normalerweise nur die Taktart. Es liegt nicht grundsätzlich ein definierter Rhythmus zugrunde. Es gibt auch hier Tanzrhythmen mit konkreten rhythmischen Informationen. Die berühmte Orchesterkomposition Bolero von Maurice Ravel basiert auf dem Rhythmus des spanischen Bolerotanzes. Alte Tänze wie die Bourrée oder das Menuett gibt es im Folk und seit dem Barock auch in westlicher Kunstmusik.

 

Im November 2018 begann ein Workshop “Interkulturelle Musiktheorie und -Praxis” in meinem Musikraum im Kulturbunker.

 

In einer Pilotphase vom 24.11.2018 bis 15.12.2018 trafen sich die Dozenten und erste Interessierte.

 

Die Treffen begannen mit Aufwärmübungen mit der Stimme. Auf einen angestimmten Grundton bauten wir Töne auf und daraus ergaben sich erste theoretische Fragen. Was genau ist ein Grundton? Ein Intervall? Ein Motiv, eine Melodie? Welche Intervalle werden wo verwendet?

 

Diese Warm-ups wurden ein fester Bestandteil des gesamten Workshops. Jede Woche begann die Gruppe in einem Kreis damit, Töne, Intervalle, eine Skala oder Melodien gemeinsam in Solmisation zu singen, bei denen alle sich im wahrsten Sinne „aufeinander einstimmten“. Worte wie Tonart, Skala, Intervall etc. werden anschaulich und wesentlich besser verständlich, wenn sie direkt in die Praxis umgesetzt werden. Melodien bleiben mit Solmisation besser im Gedächtnis.

 

Handouts von mir erklärten musikalische Grundbegriffen wie Ton, Intervall, Tonleiter, Notennamen, Notation. Außerdem Dur und Moll sowie das Konzept der Modi - ionisch, dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch, lokrisch sowie verschiedene Moll-Tonleitern. Jede/r bekam eine Mappe mit allem Arbeitsmaterial, darunter auch Hilfen zur Notation samt Notenpapier, und einen musikalisch verzierten Bleistift mit Radiergummi zum Notenschreiben. Die "rote Mappe” soll jedesmal zum Workshoptreffen mitgebracht werden.

 

Ein weiteres Thema war Konsonanz - Dissonanz. Wir sangen, und es erklangen mehr als eine Phrase oder ein Motiv gleichzeitig. Sam und ich improvisierten mit Geige bzw. Flöte zwei Melodien, und die Gruppe sollte hören und diskutieren, ob jemand den Klang als konsonant oder oder eher als dissonant empfindet. Das Spektrum ist hier sehr weit und hängt von persönlichen Hörgewohnheiten ab sowie der kulturellen Prägung in der jeweiligen Welt. Dozent Sam betonte regelmäßig, es gebe bei unserer musikalischen Arbeit kein „falsch“. Wir sprechen von „passend“ oder „weniger passend“. Dies führte zu einem interessanten Austausch, weil niemand die exakt gleichen Empfindungen hat, es aber eine recht klare Schnittmenge gab, wie die Gruppe Konsonanz bzw. Dissonanz empfand.

 

Anne Vigier stellte ihr Instrument vor, die Drehleier. Sie zeigte den Bordunton, die Tonzerzeugung, die verschiedenen Spielarten. Sie erzählte uns von der Tradition des Instruments und seinen spielerischen Besonderheiten. Dadurch ergaben sich schnell Fragen zu musikalischen Begriffen: Der Bordun war der Grundton. Anne spielte mehrere Melodien, und es wurde für alle deutlich, dass der erste Ton einer Melodie nicht unbedingt der Grundton eines Stückes ist.

 

 

Die Gruppe lernte eine Bourrée, erst durch Singen und im zweiten Schritt an den Instrumenten. Außerdem sprachen wir über Takt und Metrum. Die Bourrée steht üblicherweise im 3/4- oder 6/8-Takt und wir probierten unterschiedliche Betonungsschläge. Dies inspirierte eine Diskussion über arabische Rhythmen.

 

Einige Teilnehmer brachten der Gruppe die Rhythmen Maqsoum, Baladi und Wahda bei.

 

 

Es wurde schnell deutlich, dass alle Interesse haben, eigene Musik aus dem Workshopmaterial zu entwickeln und die Ideen miteinander zu verknüpfen. Zum Beispiel spielte Sam die Melodie der Bourrée und leitete von dort mit einem Halbtonschritt zu einer arabischen Melodie über.


 

Wir probierten viel aus und luden am 15.12. zu einem offenen Termin ein. Dazu ein Bericht von der Flötistin und Musikpädagogin Christiane Janssen:

"Fast zufällig stieß ich, Blockflötistin und Musikpädagogin aus Hamburg, bei einem privaten Besuch in Kassel auf den Einführungsworkshop dieser Workshopreihe und wurde herzlich willkommen geheißen. Bisher noch wenig mit der interkulturellen Zusammenarbeit von Musizierenden vertraut, war ich gespannt, was mich erwarten würde. Begonnen wurde mit dem Singen bzw. Spielen eines gemeinsamen, lang ausgehaltenen Tons, aus dem jeder Einzelne mit einer improvisierten Tonfolge heraustreten konnte, um danach wieder im Gesamtklang zu verschmelzen. Eine schöne gemeinsame Einstimmung, nach der wir überlegten, wie wir unsere entstandene Musik eigentlich gestaltet haben. Dabei ergaben sich schnell Fragen wie: Was ist eine Tonart, was ein Maqam oder auch ein Grundton? Begriffe, bei denen jeder Musiker, der in seiner eigenen Tradition arbeitet und musiziert, denkt: „Das ist doch eigentlich ganz klar“. Ist es aber durchaus nicht immer, und so haben wir uns so manchen musiktheoretischen Begriff gegenseitig erklärt und Beispiele ausprobiert. Des Weiteren haben wir uns noch gemeinsam an einem Rhythmus versucht, der von allen auf den vorhandenen Handtrommeln, auf Darbouka, Cajon und anderem probiert wurde. Auch hier kamen schnell Fragen, Ideen, Vorstellung von Tanzschritten und Tanztraditionen und mehr auf. Schon in dieser kurzen Zeit dieses Einführungsworkshops entwickelte sich Freude am gegenseitigen Zeigen und gemeinsamen Ausprobieren. Es war schön zu erleben, wie sich jeder einbringt und mit welchem Interesse alle dabei waren. Dieser Nachmittag machte neugierig auf mehr und ich hoffe, dass der Workshop noch mehr Menschen anspricht, sich auf den Weg der musikalischen Verständigung und der Suche nach gemeinsamem Neuem zu machen."

Christiane Janssen, Trio-Musikhaus Schenefeld (Hamburg)

Intensiv-Wochenende am 12./13. Januar

 

Das Jahr begann mit einem Intensiv-Wochenende. Wir waren zehn Personen. Die wesentlichen Inhalte des Workshops waren, musikalische Grundbegriffe zu vertiefen, Noten (besser) lesen und schreiben zu lernen, Notenwerte und Rhythmen notieren zu lernen und selbst musikalische Ideen zu entwickeln. Im Lauf der folgenden Wochen sollten dann Grundlagen zu möglichen Formen eines Stücks besprochen werden, um einfache Arrangements zu probieren. Aus Liedern, Melodien, Rhythmen und allen Ideen, die in der Gruppe aufkommen, sollten selbst Musikstücke entwickelt werden, die im Laufe der Zeit arrangiert und gemeinsam aufgeführt werden könnten. Dies ist durchaus ein hoher Anspruch, der sich nach wenigen Workshoptreffen nicht von allen Teilnehmern realisieren lässt. Die Motivation, hier weiterzukommen, war und ist sehr hoch, und es folgen Beispiele, was in dieser Zeit entstanden ist.

19. Januar bis 29. März

 

Wir trafen uns nun wöchentlich für drei Stunden. Wir übten Intervalle und Tonleitern. Da viele Teilnehmer vor allem melodisch denken, wollten wir Dozenten zunächst verschiedene Tonleitern zeigen, aus denen dann Melodien gebildet werden können. Ich spielte auf dem Klavier alle Tonleitern, die sich von der Dur-Tonleiter ableiten lassen: Dur (ionisch), dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch und lokrisch. Um diese anschaulich darzustellen, improvisierte ich jeweils Beispiele, die den typischen Sound der jeweiligen Skala zeigten.

 

Europäische Musikerziehung betont zumeist die Dur-Tonleiter und die natürliche Moll- Tonleiter. Orientalische Musikerziehung betont vor allem die harmonische Moll-Tonleiter, die natürliche (äolische) Moll-Tonleiter und Kurd, den kurdischen Modus, der auch als die phrygische Skala bekannt ist. Moll-Tonarten sind häufiger und vielfältiger als das Dur.

 

Daher wählte ich eine Moll-Skala, die den bekannteren Skalen ähnlich und dennoch für alle relativ neu ist: die dorische Tonleiter. Sie erscheint auf der zweiten Stufe der Dur-Tonleiter. Das Besondere an der dorischen Tonleiter ist, dass sie die große Sexte enthält. Auf dem Klavier ist die Skala einfach zu erklären: spiele die weißen Tasten von Re (D) bis Re (D ́). Die reine Molltonleiter hätte den Ton B (si bémol) statt H (si).

Arabische Melodie in dorisch

Sam fiel spontan eine arabische Melodie ein, die diese Skala verwendet. Dies ist in arabischer Musik relativ ungewöhnlich und passte hervorragend. Sam spielte erst die dorische Tonleiter, dann hier die Melodie von “Tag und Nacht”:

 

Die Aufgabe für das nächste Treffen war, eine eigene Melodie in der dorischen Skala zu schreiben. Dies ist eine schwerere Aufgabe, als es auf den ersten Blick erscheint. Innerhalb der nächsten Wochen brachten fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Ideen mit, die sie selbst notiert hatten. Es ist beeindruckend, wie interessant diese musikalischen Ideen sind, wie unterschiedlich sie klingen und welche Strategien angewandt wurden, um diese Aufgabe zu lösen.

 

Hier folgen Beispiele:

 

Dorische Melodie von Hamoudi

Dies war die einzige Melodie, die bereits in der ersten Woche fertig war. Sie besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil enthält eine Melodie, die in tieferer Lage wiederholt wird. Hier verwendet Hamoudi nur die vertrauten ersten fünf Töne der Moll-Tonleiter. Der dritte Teil geht vom Grundton hinunter zum H (si), der dorischen Sexte, und wirkt wie ein Refrain. Wir übten sie in Solmisation und arbeiteten an der Notation.

 

Dorische Melodie von Sami

Sami spielt seine Melodie. Sie ist von der Art her den orientalischen Melodien ähnlich, die vor allem ein melodisches Motiv verwenden und dieses sequenzieren.

Dorische Melodie von Trees

“Ich wollte bewusst etwas schreiben, das diese Skala verwendet und nicht orientalisch klingt” (Trees). Dies ist absolut gelungen. Die Melodieführung und die rhythmischen Elemente sind originell. Die Gruppe singt das Lied hier in Solmisation.

Wir notierten die Melodie und stellten fest, dass die Betonungen sehr unterschiedlich aufgefasst werden können. Trees hatte die Melodie mit einem Rhythmus im 4/4-Takt versehen. Die Phrasen sind aber unterschiedlich lang und es könnten verschiedene Metren verwendet werden. Wir haben ein rhythmisches Experiment gemacht. Hier spielen wir einen arabischen Rhythmus, der ganz anders ist als der von Trees verwendete. Er ist auch im 4/4-Takt.

Deniz schrieb ihre Melodie in dorisch.

Mustafa schrieb seine Melodie der äolischen Skala, nicht in dorisch. Für ihn ist Notation neu. Er hatte die Melodie so aufgeschrieben, dass ich verstehen konnte, was gemeint war. In einem Entwurf sah das dann so aus:

Wir schauen uns die Noten gemeinsam an. Konzentriert sind wir gemeinsam noch einmal auf die Besonderheiten seiner Melodie eingegangen.

 

 

 

Hier zeige ich, was Mustafa notiert hatte.

 

Alle Teilnehmer bemerkten, dass die Notation von Tonhöhen wesentlich leichter ist als die Notation von Notenwerten.

Jetzt war ein guter Zeitpunkt, einfache Notenwerte zu besprechen und zu üben. Hier stehen die Notenwerte an der Tafel und die Gruppe klatschte den unten stehenden Rhythmus, Matthäus spielt dazu Darbuka. Dies ist der erste Teil von Hamoudis Melodie.

 

Fertig notiert sieht die Melodie dann so aus:

Ende März wirkten wir bei der Kulturwoche Bettenhausen mit. Wir gaben Einblicke in den Workshop und trugen einige Beispiele unserer Arbeit im Sanderhaus vor.

Auch in der lydischen Skala wurde eine eigene Idee komponiert, die die Gruppe hier spielt und in Solmisation singt:

Sam schlug einen komplexen Rhythmus vor, mit dem wir diese Melodie begleiteten:

Ausblick 

 

Das eigene Material ist so vielfältig, dass die Gruppe noch lange Zeit weiterarbeiten könnte, um diese Ideen zu Arrangements zu entwickeln.

 

Improvisation ist ein wesentlicher Schlüssel, flexibel mit Ideen umgehen zu können. Die meisten Teilnehmer haben Erfahrung mit Improvisation. Im Workshop zeigte sich, dass bei den sehr verschiedenen Hintergründen und Niveaus viel voneinander gelernt werden kann. Alle Teilnehmer haben in diesen Monaten ihr eigenes Musikverständnis erweitert und viel Neues dazugelernt. Es waren immer wieder Gäste dabei, darunter einige aus anderen Städten.

 

Musik wird vom Leitungsteam als eine starke Fähigkeit zur Kommunikation empfunden und vermittelt, als gemeinsame Sprache verschiedener Kulturen. Dies wurde auch von allen Teilnehmern verstanden und begrüßt. Ein nächster inhaltlicher Schritt war, die eigenen Ideen einfach zu arrangieren, ein einfaches Lead Sheet zu gestalten und über Formen, Begleitungen, Kontraste sowie harmonische und rhythmische Möglichkeiten zu sprechen. Wir empfinden diesen Workshop als ein wichtiges gesellschaftliches Experiment mit sehr viel Potenzial.

 

Dazu an dieser Stelle ein Statement von Trees:

"Workshop Interkulturelle Musiktheorie und -praxis

Durch den befreundeten Geiger Sam Munzer aus Syrien erfuhr ich vom Workshop Interkulturelle Musiktheorie und -praxis.

Ich bin begeistert von der Möglichkeit, an diesem dreimonatigen Workshop teilzunehmen. Ich war viele Jahre als Sängerin aktiv in den Bereichen Jazz, Pop, Rock und Fusion, in unterschiedlichen Zusammenhängen. Nach einer längeren Pause kehre ich nun zu meiner größten Passion Musik zurück. Ich schreibe und komponiere auch selbst Songs. Der Workhop bietet mir einen hervorragenden Zugang zu denjenigen Themen der Musiktheorie, die ich noch nicht wirklich vertieft hatte und die ich jetzt wunderbar mit meinem bisherigen Wissen und meiner Erfahrung verbinden kann.

Ursel Schlichts Konzept ermöglicht eine sehr praktische, spielerische Anwendung und Umsetzung des jeweiligen substanziellen Inputs, der außerdem gezielt international ausgerichtet ist. Was ich besonders schätze, ist die Begegnung mit den Teilnehmern, die, teils als Flüchtlinge, aus dem arabischen Raum nach Deutschland gekommen sind. Ich selbst bin Niederländerin und lebe schon recht lange in Kassel. Es macht sehr viel Freude, diese Menschen und ebenso ihre orientalischen Instrumente kennenzulernen.

Das gemeinsame Zuhören, Nachdenken, Erforschen und Musizieren macht einen Riesenspaß, und hier wird mal wieder klar: Es ist die persönliche Begegnung, die Qualität der persönlichen Begegnung, die darüber entscheidet, wie ich einen Menschen wahrnehme, erlebe und verstehe.

Ich bin sehr dankbar, dass ich beim Workshop dabei sein kann, weil da sogenannte Grenzen vollkommen überwunden werden und wir uns alle miteinander freuen über das, was wir machen und lernen."

Trees Wienck